Köttbullar

Fun Fact: Wenn man (also ich) bei Pinterest nach „Köttbullar“ sucht, zeigen die Resultate etwa zu 60 % Fleischbällchen und zu 30 % Alexander Skarsgard.

Jetzt würde ich zu Eric Northman auch nicht unbedingt nein sagen, in dem Fall ging es mit aber um ganz andere schwedische Leckerbissen.

Wobei sich nach meiner Rezeptsuche gezeigt hat, dass es mit den schwedischen Fleischbällchen genauso ist wie mit allen anderen Alltagsgerichten: Jeder hat so seine eigenen Vorstellungen, was reingehört und was nicht.

Ich persönliche würde auf Piment und gemahlenen Ingwer in den Köttbullar ungern verzichten, die Gewürze machen eben, zusammen mit der Sahnesoße und den Preiselbeeren, den Unterschied zu den unzähligen Fleischbällchengerichten dieser Welt.

Kein Grund also an meinem üblichen Pi mal Daumen Rezept etwas zu ändern, ich musste es diesmal einfach nur aufgeschrieben.

Das Ergebnis überzeugt, nicht nur meine skeptische Mutter („Köttbullar? Wie das Zeug bei Ikea?“), sondern auch einen Freund, der so spezielle Essgewohnheiten hat, dass die Liste* der Lebensmittel, die er isst, wesentlich kürzer ist als die Liste der Lebensmittel, die er nicht mag.

Euch wünsche ich viel Spaß beim Nachkochen, ich geh dann mal und versuche mir die falsche Aussprache abzugewöhnen.

* Wer glaubt ich scherze: die Liste existiert tatsächlich und hängt in Tabellenform an seinem Kühlschrank

Köttbullar

4 Portionen

500 g gemischtes Hack

1 Ei

1 Zwiebel

1 TL Butter

2-3 Scheiben trockenes Brot

etwas Milch

1/2 TL Piment

1/2 TL Ingwerpulver

Salz

Pfeffer

evtl. Semmelbrösel

etwas Ol oder Butterschmalz

1 TL Mehl

200 ml Brühe

200 ml Sahne

1 Lorbeerblatt

1 Msp. Piment

1 Spritzer Zitronensaft

Preiselbeeren aus dem Glas

etwas gehackte Petersilie

Die Zwiebel möglichst fein würfeln und in der Butter glasig schwitzen, dann abkühlen lassen.

Unterdessen die Milch erwärmen und über das in kleine Stücke geschnittenen Brot gießen. Wie viel Milch man dazu braucht, hängt immer davon ab wie trocken das Brot schon ist. Jedenfalls soll sich das Brot komplett voll saugen, in der Milch schwimmen soll es aber auch nicht, da die Masse sonst zu weich wird. Am besten mit weniger Milch anfangen und später nach Bedarf nachgießen.

Zwiebeln und Brot kommen nun zusammen mit dem Ei, Piment, Ingwer, Salz und Pfeffer in eine Schüssel und werden gut durchgeknetet, entweder mit den Händen oder der Küchenmaschine. Nach dem Abschmecken kann man die Masse gerne noch etwas im Kühlschrank ziehen lassen, muss man aber nicht.

Mit angefeuchteten Händen aus der Fleischmasse kleine Bällchen drehen. Wenn sie noch zu weich ist um sich formen zu lassen, kann man vorsichtig mit ein bisschen Semmelbröseln nachhelfen.

Bei nicht zu hohen Temperaturen (der Bratensatz sollte nicht anbrennen, den braucht man noch zur Soße) und in zwei Portionen in Öl oder Butterschmalz von allen Seiten braun anbraten, dann aus der Pfanne nehmen.

Das Mehl in die heiße Pfanne geben und mit dem Bratensatz verrühren. Falls nicht mehr genug Fett in der Pfanne ist, kann man noch ein Flöckchen Butter zugeben. Die Brühe angießen und klumpfrei rühren, dann zusammen mit dem Lorbeerblatt einige Minuten unter Rühren aufkochen.

Die Hitze reduzieren, Sahne zugeben und mit Salz, Pfeffer und Piment abschmecken.

Die Fleischbällchen zugeben und unter gelegentlichem Rühren nochmal 10 bis 15 Minuten warm werden lassen. Dabei darf die Soße ganz leicht simmern, sollte aber nicht zu heiß werden und kochen, da die Sahne sonst ausflocken kann.

Zum Schluss das Lorbeerblatt entfernen und die Soße mit einem Spritzer Zitronensaft abschmecken. Wenn man mag, mit gehackter Petersilie bestreuen.

Die Preiselbeeren gebe ich auch gerne noch am Schluss in Klecksen zum Anwärmen in die Soße, man kann sie aber auch ganz klassisch am Tisch dazu reichen.

Dazu wird gerne Kartoffelbrei gegessen, dank der Soße schmecken Reis oder Nudeln aber auch lecker dazu.

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16 Gedanken zu “Köttbullar

  1. Einfach köstlich. Vielen Dank für das tolle Rezept. Meine bessere Hälfte meinte es schmeckt besser als im Schwedischen Möbelhaus! Wenn das kein Komplimet ist, wurde gleich in mein Kochbuch übernommen.
    LG

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  2. Hallo! Wahnsinn, wir haben soeben die Kottbullar gemacht. Die schmecken fantastisch! Da sind die aus dem Möbelhaus ja ein billiger Abklatsch. Hab sie genau nach deinem Rezept gemacht. Danke für diese Idee, wird in mein Öfter-mach-Kochbuch aufgenommen.
    LG aus der Steiermark, Bettina

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  3. Schmeckt sehr lecker, aber ich hatte keinen Piment und habe mir mit Zimt, Ingwerpulver und Muskat beholfen. Allerdings fehlt mir die Mengenangabe für Mehl, oder sehe ich es einfach nicht?
    LG Denise

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  4. Hallo! 🙂
    Ich habe über Pinterest hergefunden und die Köttbullar gabs heute bei uns zum Mittagessen. Es war unglaublich lecker! Den Piment habe ich extra gekauft, weil ich das bis dahin nicht so kannte und ich war begeistert. Der Unterschied zu normalen Hackbällchen ist wirklich Welten. Vielen Dank 🙂 Liebe Grüße, Karin

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  5. Hallöchen! Super Rezept, aber muss ich extra Gemüse Brühe abkochen, weil sie in der Zutaten Liste steht, aber nicht mehr erwähnt wird im Rezept. Oder ist damit gemeint, dass am ende so viel Brühe ca raus kommt? Ich habe das Rezept zwar schonmal gekocht, aber kann mich nicht mehr erinnern, was ich gekocht habe ^^
    Vielen lieben Dank!

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    • Hallo!

      Mit der Brühe wird der Bratensatz (bzw. die Mehlschwitze) abgelöscht. Ich musste gleich nochmal nachschauen, ob ich den Schritt vergessen hatte (da das ja durchaus mal vorkommen kann…), aber im Rezept steht es hier: „Das Mehl in die heiße Pfanne geben und mit dem Bratensatz verrühren. Falls nicht mehr genug Fett in der Pfanne ist, kann man noch ein Flöckchen Butter zugeben. Die Brühe angießen und klumpfrei rühren, dann zusammen mit dem Lorbeerblatt einige Minuten unter Rühren aufkochen.“

      Ob du extra (Gemüse)brühe kochst oder auf ein Glas oder Brühwürfel zurückgreifst, bleibt dir ganz nach Geschmack und vorhandener Zeit selbst überlassen.

      Wünsche gutes Gelingen!

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